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Mein Smartphone ist tagsüber immer dabei – warum eigentlich?


Symbolbild
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Ich gestehe, das trifft auf mich zu: Mein Smartphone ist immer dabei. Ich bin nicht stolz darauf. Nur mein Nachtschlaf ist mir heilig, da bleibt das Smartphone draußen. Die meisten mir bekannten Leute in meinem Alter oder darüber, die früher die Verwendung eines Smartphones für sich ausgeschlossen haben, haben sich mittlerweile eines anderen besonnen. Weltweit hat das Smartphone in den letzten Jahrzehnten auch in Ländern mit sehr niedrigem durchschnittlichem Einkommen einen unglaublichen Siegeszug angetreten. Mehr als die Hälfte aller Menschen auf der Erde verwendet jetzt ein Smartphone.


Warum?

Das Smartphone ist eben mehr als ein Telefon. Es ist eigentlich der "Personal Computer" unserer Zeit. Und ein Fotoalbum und, und, und. Herzerfrischend wie stolze Großeltern Fotos ihrer Enkel herzeigen und glücklich berichten, wie sie mit ihren Kindern und Enkeln mit SMS und Fotos in ständiger Verbindung sind. Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) bricht an und wird sich nicht aufhalten lassen – auch wenn wir in Europa da eher skeptisch sind (in Asien ist der Durchschnitt der Bevölkerung viel optimistischer). Wahrscheinlich werden wir sehr bald die Möglichkeit von "KI-Begleitern" erhalten. Die "Smart"-Phones werden dafür die ideale Plattform sein. In künftigen Beiträgen werde ich auf Für und Wider dieser kommenden Entwicklung eingehen.


Was hat das aber mit "Bleib jung!" zu tun?

Ich verwende den Schrittzähler auf meinem Smartphone täglich. Für mich ist das ein guter Helfer zur Überwindung des "inneren Schweinehundes“. In Gesellschaft macht's sowieso Spaß. Durch z. B. Hören eines interessanten Podcasts ist auch Gehen alleine für mich kurzweilig. Gegen Einsamkeit (die uns schneller altern lässt) hilft eine niedrigschwellige Möglichkeit des Kontakthaltens mit Familie, Freunden und Gleichgesinnten.


Für die zunehmende Zahl von Menschen mit kognitiver Einschränkung kann eine Ortungsmöglichkeit (selbstverständlich auf freiwilliger Basis) ihres Smartphones durch Vertrauenspersonen mehr Bewegungsfreiheit ermöglichen (natürlich nur, wenn das Smartphone auch mitgenommen wird). So ergibt sich die Möglichkeit der GPS-Ortung in Notfällen. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass in Zukunft noch viel mehr Gesundheitsanwendungen auf Smartphones (eventuell auch kombiniert mit Smartwatches) zur Verfügung stehen werden. Der Gesundheitsmarkt hat zum Beispiel für die Firma Apple schon jetzt eine enorme Bedeutung. Bei einer Angehörigen hat die Apple-Watch beispielsweise Herzvorhofflimmern entdeckt, einem behandelbaren Risikofaktor für Schlaganfall.


Aber wichtig: Die Anwendung des Smartphones dosieren!

Auch hier gilt aus meiner Sicht die jahrhundertealte Erkenntnis von Paracelsus: "Die Dosis macht das Gift". Übermäßiger Gebrauch von Smartphones kann schädlich sein. Der US-Neurologe Richard Cytowic hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: "Your Stone Age Brain in the Screen Age", in dem er eindringlich auf die Risiken einer Reizüberflutung durch Bildschirme hinweist. Und die Bildschirme von Smartphones werden rasch zu den meistverwendeten Bildschirmen, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Bis hin zur Sucht!

Eine neuartige Angststörung wird von manchen als  Nomophobie bezeichnet: eine Trennungsangst, ohne Smartphone unerreichbar für soziale und gesellschaftliche Kontakte zu sein.


Ein kritischer und zeitweilig durchaus sparsamer Gebrauch des Smartphones bis hin zum "Handy-Fasten" macht aus meiner Sicht sehr viel Sinn!

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